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25.000 Hungertote täglich - Folge des Finanzsystems?

16. November 2009

In Rom hat der Welternährungsgipfel über den Kampf gegen den Hunger beraten. Während die Zahl der Hungernden in diesem Jahr erstmals über eine Milliarde steigt, sind sich Entwicklungshilfe-Experten über Lösungen uneins. Helfen könnte ein Blick auf grundlegende Ursachen.

20 Milliarden Dollar wollen die G8-Staaten investieren, um gegen den weltweiten Hunger anzukämpfen. Das sieht nach grosszügiger Unterstützung aus, relativiert sich aber ganz schnell, wenn man einen Blick auf die Finanzflüsse zwischen den Industrieländern und den "Emerging Markets" wirft, wie sie von Investmentbanken lieber genannt werden als "3. Welt" oder "Schwellen- und Entwicklungsländer".

Nach (etwas älteren) Angaben der Weltbank beträgt der Netto-Transfer an die Industrieländer 129 Mrd. US-Dollar. Das entspricht nahezu den Zinszahlungen der Entwicklungsländer (122 Mrd.). Demgegenüber steht eine finanzielle Entwicklungshilfe von gerade einmal 29 Mrd. Selbst wenn die G8 20 Mrd. zusätzlich ausgeben, was eher unwahrscheinlich sein dürfte, zahlen die Entwicklungsländer mehr als das Doppelte an Zinsen!

Eine dauerhafte Senkung des Zinsniveaus von nur einem Prozentpunkt würde den Entwicklungsländern dagegen jährlich rund 25 Mrd. US-Dollar ersparen - mehr als die gezahlte finanzielle Entwicklungshilfe oder die geplante Finanzspritze gegen Hunger!

Die Angaben der Weltbank sind übrigens deshalb nicht aktuell, da der "Global Development Finance"-Report seit 2003 keine vergleichbaren Angaben mehr enthält.


Finanzflüsse der Entwicklungsländer (GDF 2003)

Grafik zu Finanzflüssen der Entwicklungsländer (mit Zahlen der Weltbank)

 

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weiterführender Link:

Investmentguru Mark Mobius im Dokumentarfilm "Let's make money" über "Emerging Markets"