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Immobilienblase

Der Zement-Tsunami in Spanien (Bilder aus dem Film „Let's make money" - Quelle: Allegro Film)
Der Zement-Tsunami in Spanien (Bilder aus dem Film „Let's make money" - Quelle: Allegro Film)



 
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Ausschnitt aus „Let's make money" über den spanischen Zement-Tsunami (aus dem Videoangebot der INWO)

Immobilien - und damit „ein Dach über dem Kopf" - stehen für wichtige menschliche Bedürfnisse, sei es zum Wohnen, zum Arbeiten und zunehmend auch für Freizeitaktivitäten. Doch ist wirklich dieses Grundbedürfnis der eigentliche Treiber für das enorme Wachstum im Bausektor? Die oft verunstaltete Umgebung zeichnet für Generationen ein untrügliches Bild dieses grenzenlosen Wachstums - besonders eindrücklich beim „Zement-Tsunami" an der spanischen Ostküste. Aber auch hierzulande prägen grosse Baustellen mit hohen Krananlagen die Umgebung und tagtäglich geht Kulturland zu Gunsten von Bauprojekten verloren. Die Schweiz erlebt in einigen Gebieten sogar eine Art Jahrhundert-Bauboom.

Was sind die grundlegenden Antriebsmechanismen für diesen überbordenden Bauboom?
  1. In unsicheren Zeiten, wie aktuell in einer Finanzkrise, wird vermehrt in Sachanlagen wie Immobilien sowie Grund und Boden investiert.
  2. Spekulanten setzen darauf, dass auch unbewohnte Gebäude aufgrund steigender Immobilienpreise im Wert zunehmen. So können aus einer Investitionssumme von 100 Millionen Euro (Baukosten) in einem Jahr 120 Millionen Euro werden, die ein Immobilienfonds irgendwo auf der Welt zahlt. Der Wert steigt - bis die Spekulationsblase platzt.
  3. Unternehmen und grosse Konzerne sind durch Spekulationen oft enorm verschuldet und geraten dadurch in finanzielle Schwierigkeiten. Um keinen Bankrott eines Grosskunden zu riskieren, investieren die Banken selbst und schiessen Kredite nach. Auf diesem Weg sichern sie sich die Weiterzahlung der Zinsen für die Schuldenberge. Wie bei den Staatsschulden geht es auch hier nicht mehr um die Tilgung der Kredite, sondern lediglich um den „Schuldendienst", d. h. das Bezahlen der Zinsen.
  4. Ein weiteres Phänomen ist der systemische Zusammenhang zwischen reiner Profitorientierung und fehlender Nachhaltigkeit. Gängige Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind so angesetzt, dass sich langfristige Investition und Verantwortung für die Zukunft nicht rechnen.
  5. Der ungebremste Boom des Zweitwohnungsbaus mit den oft „kalten Betten" ist ein weiteres Indiz für die Spekulation mit Sachgütern. Problematisch ist das besonders für die betroffenen Kantone und Gemeinden. Lösungen über die Symptombekämpfung hinaus sind bis dato nicht erkennbar.

 



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Links/weiterführende Dokumente:

Fernsehbeitrag über "Chinas leere Stadt" Ordos - eine gigantische Immobilienspekulation

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger: Warum sich Verantwortung für die Zukunft nicht rechnet (Auszug aus der INWO-Mitgliederzeitschrift r-evolution)